Der Wirkungsgrad eines Lautsprechers gibt an, welche Lautstärke der Lautsprecher in einem Meter Abstand erreicht, bei Zufuhr von 1 Watt oder 2,83 Volt.
Hier haben wir es schon mit der ersten Kuriosität zu tun. Warum ein mal Watt und ein mal Volt? Ganz einfach. Marketing!
Der Unterschied ist, dass bei Volt eine höhere Zahl steht, als bei Watt. Aus 80db/1W/1m werden so mal ganz schnell 83db/2,83V/1m.
Und schon haben wir den Endverbraucher "betrogen"! Denn die Gewohnheit des Kunden wird hier mal wieder schön ausgenutzt und da die Marketingabteilungen dieser Welt immer wieder dem Kunden klar gemacht haben, dass nur mehr Leitung in Form von Watt gut sind, genau wie ein hoher Wirkungsgrad, haben die Hersteller heut' zu Tage den Salat.
Da denkt sich das schlaue Marketing-Genie, nutzen wir die Gewohnheit unserer Kundschaft aus und schreiben statt der 1W, 2,83V hin und siehe da, der Kunde sieht eine höhere Zahl und schon kauft er, dämlich wie er ist, diesen Lautsprecher.
Leider sieht es genau so aus.
Ein Beispiel für jeden, sofort zum selbst schauen:
AURUM schreibt db/Watt/1Meter
http://katalog.aurum-forum.de/TITAN_VII ... 1_2012.pdf
Sonus Faber als beliebiges Beispiel:
Nun sehen wir, die TITAN hat "nur" einen Wirkungsgrad von 90db/1Watt/1Meter, die Stradivari Homage aber hat 92db/2,83V/1Meter.
Natürlich, da wir darauf geprägt wurden, ist die Sonus Faber auf den ersten Blick hin die, mit dem "besseren" Wirkungsgrad. Dabei ist die TITAN die, die den "Besseren" hat, denn mit 2,83V wäre sie bei ca. 93db und damit um 1db lauter.
Es ist also pures Marketing, da die Hersteller einfach nicht mehr wissen, wie sie die ganzen Ammenmärchen, die sie über die Jahre in den Markt gefeuert haben, heute noch in den Griff bekommen sollen. Klar ich als Person bin denen sowieso ein Dorn im Auge, weil ich es einfach publik mache und überall dort meine Meinung äußere, wo sie nicht gefragt ist, da sie gerade dort Gehör findet.
Egal, zurück zum Thema!
Als kleine Regel könnt ihr euch merken, dass mit 2,83V gemessen, gut 3db mehr dort stehen, als es bei 1W der Fall ist. Letztlich wollen wir beim Vergleichen doch den selben Nenner haben, sonst wird das nämlich nichts.
Nun eine kleine Liste:
80db - 1W
83db - 2W
86db - 4W
89db - 8W
92db - 16W
95db - 32W
98db - 64W
101db - 128W
104db - 256W
107db - 512W
110db - 1024W
113db - 2048W
116db - 4096W
119db - 8192W
So verhält sich das immer. 3db lauter, heißt doppelte Leistung. Der Wirkungsgrad ist immer nur auf einen Lautsprecher gemünzt, dass heißt, da wir 2 Lautsprecher verwenden, ist der Wirkungsgrad schon 3db lauter, als am Lautsprecher angegeben. Also wenn 80db drauf stehen, haben wir eigentlich schon 83db bei 1Watt in 1Meter Entfernung.
Die Liste zeigt ebenfalls sehr deutlich, dass alles ab 80db Wirkungsgrad vollkommen in Ordnung und ausreichend ist. Von da an, kann man nämlich problemlos bis in die Lautstärken geraten, in denen, so hoffe ich inständig, keiner von uns hört.
In der List habe ich einfach mal die Realwerte der TITAN MK I genommen. Das zeigt auch, dass bis 107db alles drin ist und das sollte eigentlich für den normalen Musik-Genuss ausreichend sein. Das eine Endstufe natürlich verzerrungsfrei diese Leistung bereit stellen muss, versteht sich von selbst und wenn diese das kann, steht dem Hörvergnügen nichts mehr im Wege.
Und damit, dürfte der Mythos vom "besseren" Wirkungsgrad ein für alle mal aus diesem Forum verbannt sein.
Weiterhin viel Spaß beim Genießen.
Wirkungsgrad/Empfindlichkeit bei Lautsprechern
- Sascha Deutsch
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Re: Wirkungsgrad/Empfindlichkeit bei Lautsprechern
Danke für die Info.. Gute Aufklärung
- Sascha Deutsch
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Re: Wirkungsgrad/Empfindlichkeit bei Lautsprechern
Noch als Ergänzung.
Jeden weiteren Meter, den wir uns nun von unseren Lautsprechern entfernen gehen wieder 3db verloren. Also wenn wir in einem Meter Abstand einen Wirkungsgrad von 90db haben, dann sind in 2 Metern nur noch 87db vorhanden und in 3 Metern nur noch 84db usw.
Und dann noch eine Einschränkung mit den 2,83V. Wenn diese bei genau 8 Ohm sind, dann entspricht es genau einem Watt. Jedoch haben wir es bei Lautsprechern niemals mit einer gleichbleibenden Impedanz zu tun, weshalb es also immer Abweichungen gibt.
Dies nur noch zur Vervollständigung.
Jeden weiteren Meter, den wir uns nun von unseren Lautsprechern entfernen gehen wieder 3db verloren. Also wenn wir in einem Meter Abstand einen Wirkungsgrad von 90db haben, dann sind in 2 Metern nur noch 87db vorhanden und in 3 Metern nur noch 84db usw.
Und dann noch eine Einschränkung mit den 2,83V. Wenn diese bei genau 8 Ohm sind, dann entspricht es genau einem Watt. Jedoch haben wir es bei Lautsprechern niemals mit einer gleichbleibenden Impedanz zu tun, weshalb es also immer Abweichungen gibt.
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- SOA
- Beiträge: 257
- Registriert: Sa 7. Aug 2010, 13:00
- Vorname: Sven
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Re: Wirkungsgrad/Empfindlichkeit bei Lautsprechern
Hallo Sascha,
schöner Beitrag.
Ähm, Du meinst 107 dB ist kein Problem, wenn der Verstärker 512 W zur Verfügung stellt? Wobei man immer gut schauen muss, wie es mit der Dauer- und der Impulsleistung aussieht. Meistens ist die Impulsleistung wesentlich höher, sonst könnte man mit keiner Röhre oder Class A vernünftig Musik hören.
Eine Accuphase A50V Class A Endstufe ist z.B. mit 50 W angegeben. Eingebaut ist ein ziemlich guter Pegelmesser, der die realen Ströme misst und die gerade anliegende Leistung anzeigt. Die genannte Endstufe wuchtet kurzzeitig problemlos über 300 Watt ohne dass es zu Problemen oder Verzerrungen kommt.
Viele Grüße
Sven
schöner Beitrag.
Ähm, Du meinst 107 dB ist kein Problem, wenn der Verstärker 512 W zur Verfügung stellt? Wobei man immer gut schauen muss, wie es mit der Dauer- und der Impulsleistung aussieht. Meistens ist die Impulsleistung wesentlich höher, sonst könnte man mit keiner Röhre oder Class A vernünftig Musik hören.
Eine Accuphase A50V Class A Endstufe ist z.B. mit 50 W angegeben. Eingebaut ist ein ziemlich guter Pegelmesser, der die realen Ströme misst und die gerade anliegende Leistung anzeigt. Die genannte Endstufe wuchtet kurzzeitig problemlos über 300 Watt ohne dass es zu Problemen oder Verzerrungen kommt.
Viele Grüße
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- Sascha Deutsch
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Re: Wirkungsgrad/Empfindlichkeit bei Lautsprechern
Nun, der Accuphase A-50V ist ein kleiner Sonderfall, wobei auch er nur 50 Watt an 8 Ohm pro Kanal liefert, wenn er Stereo betrieben wird. Die Musikleistung ist immer nur für kleine Dynamik-Spitzen. Wenn da also ein richtiges Bassgrollen kommt und dies über den 50 Watt dauerhaft liegt, dann bekommst du auch mit dem Accuphase Probleme. Wenn du ihn allerdings Mono betreibst, dann hat er ordentlich Dampf, dass durfte ich selbst schon auskosten.
Und das hat mit Class A eigentlich wenig zu tun. An meiner TITAN MK II spielten damals auch 2 Claas A Monoblöcke, die an 8 Ohm 400 Watt, an 4 Ohm 800 Watt und an 2 Ohm 1600 Watt bereit gestellt haben. Das Problem ist dann nur die Stromrechnung.
Es gibt eben nur im Hoch-Preis-Segment solch kraftvollen Class A Endstufen.
Wobei ich das heute einfach nicht mehr brauche, denn sie klingt nun mal nicht anders und Class D kann eben genauso schnell die Leistung zur Verfügung stellen, weshalb es für mich keinen Sinn mehr macht, so viel Strom im Ruhezustand zu verbrauchen. (Denn Class A = Wirkungsgrad = 0!)
Und das hat mit Class A eigentlich wenig zu tun. An meiner TITAN MK II spielten damals auch 2 Claas A Monoblöcke, die an 8 Ohm 400 Watt, an 4 Ohm 800 Watt und an 2 Ohm 1600 Watt bereit gestellt haben. Das Problem ist dann nur die Stromrechnung.
Es gibt eben nur im Hoch-Preis-Segment solch kraftvollen Class A Endstufen.
Wobei ich das heute einfach nicht mehr brauche, denn sie klingt nun mal nicht anders und Class D kann eben genauso schnell die Leistung zur Verfügung stellen, weshalb es für mich keinen Sinn mehr macht, so viel Strom im Ruhezustand zu verbrauchen. (Denn Class A = Wirkungsgrad = 0!)
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- Registriert: Mo 24. Sep 2012, 01:07
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Re: Wirkungsgrad/Empfindlichkeit bei Lautsprechern
Hallo Zusammen,
nun, so ganz verkehrt ist es nicht wenn mann die Impedanz mit angibt, allerdings hat sich 2.83V in den letzen Jahren quasi als Standard durchgesetzt.
2.83V entsprechen bei einer Impedanz von 8 Ohm exakt 1W.
Gruss
nun, so ganz verkehrt ist es nicht wenn mann die Impedanz mit angibt, allerdings hat sich 2.83V in den letzen Jahren quasi als Standard durchgesetzt.
2.83V entsprechen bei einer Impedanz von 8 Ohm exakt 1W.
Gruss