DEUTSCH Nr. 1

[Stroemer]

Die stammen aus meiner Feder, allerdings mit technischer Unterstützung.

Zu sehen hier: http://www.saschadeutsch.de

Hallo Sascha

Nun hatte ich Zeit um mich mal schlau zu machen. Ich kann sagen sehr Intressant Deine Worte und Gedanken regen zu diskusionen und Gesprächsstoff an. Und zwar bei folgender Sache:

HiFi ist nicht wie oft behauptet eine subjektive Angelegenheit, sondern eine rein objektive. Es geht um eine möglichst perfekte Reproduktion der auf einem Medium, sei es LP, CD oder HDD, enthaltenen Musik. Das hat nichts mit Geschmack zu tun, da dies klaren physikalischen Gesetzen folgt. Dazu gehören nicht nur der möglichst lineare Frequenzgang, sondern auch Verzerrungsarmut, Zeitrichtigkeit und vieles mehr. Geschmack ist lediglich die ausgewählte Musik und subjektiv ist das dabei Empfundene.

Das mit der perfekten Reproduktion von den Medien bin ich voll dabei doch Was ist mit den Verstärkereigenschaften je nach Marke und Typ verschiden ( feinzeichnend, dynamisch, agressiv usw ) ?


Mit welcher Elektronik steuest du die Nr 1 an?

Zu diesem Thema ( Verstärkereigenschaften ) versuche ich ein neues Thema zu eröffnen.

Güsse Roman

[Sascha Deutsch]

Hallo Roman,

soeben habe ich mir mal erlaubt, den Beitrag zu trennen und damit ein neues Thema auf zu machen, einfach um deinen Vorstellungsthread damit nicht weiter zu belasten, denn in diesem soll es schließlich um dich gehen und nicht um meine "Holzkisten".

Zur Elektronik, zur Zeit ist das eine AVM V - 3 Vorstufe und 2 Endstufen von HiFi-Akademie mit DSP zur aktiven Trennung und Raumanpassung.

Bei der Elektronik achte ich nur noch auf Verarbeitung, Materialien, elektronischer Aufbau und Messwerte. Wenn das passt, dann kaufe ich mir das Gerät, sofern es in meinem finanziellen Rahmen passt und dann ist die Sache der Elektronik für mich erledigt. Es ist allerdings auch sehr leicht so zu agieren, wenn du deinen eigenen LS gebaut hast, die Endstufen dazu so ausgewählt hast, dass der Lautsprecher auch im Grenzbereich voll kontrolliert und detailliert aufspielt. Dann ist die Frage nur noch nach der Vorstufe und der Quelle. Da agiere ich dann so wie eben beschrieben.

Das entscheidende Gerät ist für mich hier einfach die Endstufe in Verbindung mit dem Lautsprecher und dieser in Verbindung mit dem Raum. Das muss stimmen!

Wenn das stimmt, dann passt es.

Und letztlich ist das Analytische, das "Richtige", da es alles aufzeigt, das auch vorhanden ist.

[Stroemer]

Hallo Sascha

Ist mir recht so mit dem Thema. Bin halt noch neu.

Nun bin ich 100% deiner Meinung wenn man weiss wie man den Lautsprecher ansteuern muss und welche Elektronik dazu passt, dann ist man schon einen grossen Schritt weiter.

Kannst du mir das noch genauer beschreiben Messwerte Endstufe zu Lautsprecher? Auf was schaust du genau ( Frequenzgang ) was ist der springende Punkt.

Zum Raum: Was schaust du dort so?

Grüsse Roman

[Sascha Deutsch]

Generell als Erstes, es kommen für mich nur Transistoren in Frage, denn eine Röhre, die mir von Anfang an bewusst in Signal eingreift, nämlich durch bekannten Klirr, ist nicht dafür zuträglich, ein Signal möglichst unverfälscht wiederzugeben.

Ich schaue auf Frequenzgang, wobei das bei heutiger Elektronik fast immer ein Strich ist, was ich sehr begrüße, dann auf das Klirrspektrum, dann auf das Störspektrum, dann auf die Geräuschspannung, dann noch auf die Kanaldifferenz und dann noch auf die Nennleistung sowie die Leistungsaufnahme.

Bei den meisten AMPs ist das alles so gut, dass es nicht hörbar in das Geschehen eingreifen kann. Immer unter der Voraussetzung, dass die Endstufe den Lautsprecher in seinen Möglichkeiten betreiben kann. Wenn ich natürlich mit einem 2 Watt Amp versuche eine TITAN MK I versuche zu betreiben, darf ich mich nicht wundern, dass der Amp hörbar nicht gut klingt. Schließlich erwarte ich auch nicht, dass der 911 Porsche im Gelände genauso schnell ist, wie ein dafür vorgesehener Geländewagen. Irgendwann ist der 911 dann einfach kaputt.

Es muss also einfach das Gleichgewicht stimmen und aus diesem Grund spreche ich auch immer von HiFi-Systemen. Das ganze System muss in sich stimmig sein und das kann es zum Teil schon bei HiFi-Systemen unter 2000,-€ und die klingen auf einmal deutlich "besser" im Sinne auf die reine Reproduktion, als die 100.000,-€ Anlage vom Nachbarn.

Aus diesem Grund messe ich mein HiFi-System ein, da haue ich vom PC ein Rosa Rauschen auf die Anlage und Messe. Erst wenn der Frequenzgang passt, die Nachhallzeiten passen, setze ich mich hin und höre Musik. Dann erst höre ich, ob die Bühnen anständig abgebildet wird und korrigiere die Aufstellung, nun passt aber wieder der Frequenzgang nicht mehr. Also geht das Spiel so lange bis FQ-Gang und Abbildung stimmen.

Zur Raumakustik, da schaue ich auch auf den FQ-Gang, in aller erster Linie aber nach den Nachhallzeiten und nach den Reflektionsstellen, die enormen Einfluss auf die Abbildung haben.

Danach kann ich Musik hören und das ziemlich genau so, wie es aufgenommen wurde. 100% Perfekt ist nicht, aber annähernd und das passt dann, zumindest für mich und es ist auch nur meine bescheidene Ansicht, die NIEMAND teilen MUSS, aber die gerne zum Nachdenken anregen DARF.

[martin s.]

Hi Sascha,

Weshalb bist du eigentlich auf die Idee gekommen, Deine eigenen Boxen zu konstruieren und zu bauen. Es gebiert ja eine Menge Sachverstand und Erfahrung dazu.

Würde mich sehr interessieren wie es von anfänglichen Quadral Hören zu dieser Entwicklung gekommen ist.

Oder kann ich das irgendwo nachlesen, dann brauchst Du das nicht nochmal schreiben.




Gruß von Martin

[Sascha Deutsch]

Nun, ich wollte mehr, als mir meine TITAN MK II geben konnte, aber auch keine Neue, da sie meine Anforderungen im Tiefbass nicht erfüllt. Ich möchte eben einen Lautsprecher, der nicht unter irgendwelchen Markteinflüssen gebaut wird. Eben kompromisslos auf Klang gezüchtete Lautsprecher.

Da ich 2 sehr gute Entwickler in meinem engsten Freundeskreis habe, war das nur eine Frage der Zeit und des Geldes.

Als beides passte, habe ich mir ein 3/4 Jahr an die Arbeit gemacht und dann stand der LS da und er spielt so, wie ich es wollte.

Wobei ich habe da noch so eine 2,20m hohe Idee...

Diese kommt aber erst in den nächsten Jahren.

Quadral bleibe ich aber nach wie vor treu, denn was sie unter dem enormen Marktdruck dennoch noch an Klangqualität für den Preis bringen, sucht seines Gleichen.

[martin s.]

Hi Sascha,

Das liest sich ja sehr interessant. Da werde ich ja doch etwas neugierig, aber ich denke nicht, dass Du uns die Zutaten zu Deinem Lautsprecher verraten wirst. Zumindest hast Du auch eine Drei Wege Konstruktion mit Hochtonbaendchen gewählt. Eine uns ja durchaus bekannte Kombination. Vom Format erinnert mich das Ganze an die alten Zeiten der grossen Monitore von JBL und Co. Auch die Japaner hatten in den Siebzigern einige interessante Sachen auf dem Markt. Oder die Engländer wie z.B. Castle oder Celestion. Heute verteidigt nur noch Harbeth und Spendor diese einst bedeutende Format Bastion.

Wenn Du es mal zeitlich einrichten kannst, würde ich mir die gerne anhören.

Danke für die Info.


Gruß von Martin

[Sascha Deutsch]

Martin, da bist du nicht der Einzige.

Im Schnitt habe ich 4 Mal im Monat HiFi-Besuch und wenn du möchtest, dann sag mir einfach, wann du mal Lust hast und dann machen wir gerne etwas aus. Die einzige Voraussetzung ist, dass du viel gute Musik mit bringst.

Du bist also herzlich willkommen und jeder Andere der möchte, einfach schreiben, dass Schlimmste was passieren kann ist, dass ich keine Zeit habe, aber auch dagegen gibt es ein Mittel, nämlich ein anderer Termin.

[martin s.]

Moin Sascha,

Vielen Dank für das Angebot !

Ich werde da die nächsten Monate sicher drauf zurückkommen. Im Moment habe ich viele Termine, aber gegen Ende Sommer wird es (hoffentlich) ruhiger.

Wünsche Dir ein schönes langes Wochenende !

Gruß von Martin

[martin s.]

So liebe Leuts, jetzt war ich da bei Sascha und habe mir seine excellenten Lautsprecher angehoert. Einige Cds hatte ich mitgebracht, weil es nun mal nichts besseres gibt, als einen Lautsprecher mit bekannter Musik zu testen.

Beim Betreten des Hoerraums fiel mir sofort die doch recht stattliche Groesse der Speaker auf.Das sind definitiv keine groesseren Regalboxen, wie man von den Fotos her vermuten mag, sondern gestandene Boxen in einem wirklich aussergewoehnlichen Format. Durch die gelungenen Stand-Sockel (Fuesse kann ich da besten Willens nicht mehr schreiben) eine insgesamt doch respekteinfloessende Erscheinung.

Der insgesamt sehr gute Eindruck von Statur und Verarbeitung steigerte sich noch beim Hoertest. Des oefteren habe ich nach einem heimlich versteckten Center Ausschau gehalten, so festgenagelt kamen die Stimmen aus der Mitte ( nicht generell, aber wenn es vom Interpreten so beabsichtigt war ). Dabei waren dann die Lautsprecher als Schallursache nicht mehr feststellbar. Grandios, was sich da zwischen, bzw. links und rechts von den Lautsprechern alles tat. Und das keineswegs als wabernde Masse. Wie zementiert standen Interpreten und zauberten Effekte an ihrem zugestandenen Platz. Eine dermassen perfekte Buehnensimulation habe ich bis dato noch nicht gehoert. Auf meinen mir bestens bekannten Cds erhoerte ich Schallanteile, Raumeffekte und einen Nachklang den ich einfach nur als zauberhaft bezeichnen kann. Im Hoch und hoeheren Mittenbereich stellte sich eine Klarheit, Luftigkeit und Praezision ein, die Becken, Stimmen , Klavieranschlaege und was weiss ich noch alles in einem perfekten natuerlichen Glanz erstrahlen liessen. Dazu Mitten, die sich ohne jegliche Quaekigkeit oder nasalen Effekten hervortaten. Dazu gesellte sich ein Bassfundament, dass eine Transmission Line vermuten liess. Habe noch niemals eine dermassen praezise spielende Bassreflex Box gehoert. Auch hier hat Sascha mit seiner Gehause Gestaltung und der Endstufen mit DSP volle Arbeit geleistet.

Kurz und knapp, die Dinger sind einfach faszinierend. Ehrlich gesagt, wuerde ich am liebsten heute wieder hinfahren und weiterhoeren, weil ich so etwas wohl nicht oft zu Ohr bekommen werde.

Einfach nur unglaublich finde ich diese Konstruktion auch in Anbetracht des noch jungen Alters von Sascha, wo viele doch noch eine gewisse Unerfahrenheit vermuten wuerden. Eine grosse Liebe zur Musik, ein riesiges Interesse und viel Fleiss haben Sascha dazu gebracht eine vergleichsweise unglaubliche Leistung zu erbringen. Dieser Sache kann ich nur hoechsten Respekt zollen. Das geht schon Richtung Naturtalent, und hier uebertreibe ich nicht.

Ich kann nur jedem warmstens empfehlen sich diese Klang-Prazisions- Wohlfuehl- Riesen mal anzuhoeren. Wenn Ihr mit den Kraeften eines Arnold Schwarzeneggers gesegnet waeret, wuerdet Ihr sie unter die Arme klemmen und mitnehmen.


Ihr koennt unschwer erkennen---ich bin begeistert !


Sascha, Dir nochmals einen herzlichen Dank fuer den tollen Nachmittag und Abend. Moegen noch viele folgen.





Gruss von Martin