Linn DS Streamer
Verfasst: So 11. Sep 2011, 13:32
Hallo,
ich hatte in letzter Zeit die Gelegenheit alle Streamer der Linn DS Reihe zu Hören und möchte Euch kurz meine Eindrücke schildern.
Vorweg, nach meiner persönlichen Meinung markieren die Linn Geräte im Moment die Spitze der Streamingangebote und für jeden zusätzlich eingesetzten Euro bekommt man auch ein deutliches mehr an Klangqualität, wobei die Luft nach oben wie immer dünn wird bzw. der finanzielle Aufwand exorbitant steigt.
Die Listenpreise der Geräte habe ich nicht genau recherchiert, daher begnüge ich mich mit einer ungefähren Preisangabe. Dazu muss man wissen, dass die Preise immer inklusive Aufstellung und Inbetriebnahme beim Kunden vor Ort sind, außer beim Sneaky, den man auch ohne diesen Service kaufen kann. Mit dieser Politik möchte Linn den Kunden eine Hilfestellung beim Aufsetzen und Inbetriebnehmen des Musiknetzwerkes geben und die Händler bekommen entsprechende Schulungen.
Alle Linn DS haben einen sehr ähnlichen Netzwerk und DSP Teil und unterscheiden sich im wesentlichen durch die Qualität der verwendeten Bauteile und die Ausgangsstufen. Die Software für den DSP wird bei Linn selbst entwickelt. Sie verwendet ein sehr ausgefeiltes Upsampling zur Steigerung der Klangqualität. Der Vorteil der Geräte ist wie bei allen integrierten Streamern, dass die Daten fehlerfrei über das Ethernetprotokoll bezogen werden und die anschließende musikalische Aufbereitung im Gerät ohne weitere Schnittstellen und unter Taktung einer einzigen Masterclock stattfindet.
Als Protokoll wird UPnP verwendet, wobei es bei Linn einige einzigartige Besonderheiten gibt. Linn benutzt Erweiterungen zum Protokoll, die es z.B. ermöglichen eine komplette Playlist an ein Gerät zu übertragen. Danach kann man die Bediensoftware abschalten und das Gerät mit der Fernbedienung wie einen CD-Spieler bedienen. Eine andere Erweiterung ermöglicht die unterbrechungsfreie Wiedergabe (gapless). Zusätzlich gibt es einen Partymode (alle Geräte spielen dasselbe wie ein Mastergerät) und eine integrierte Radiofunktion.
Als Server kann man z.B. Asset, Foobar2000 oder Twonky verwenden. Bediensoftware bzw. Controlpoints gibt es direkt von Linn für Windows, Apple und iOS (Kinsky), es funktionieren aber auch viele andere Angebote von anderen Anbietern.
Der Sneaky Music DS markiert für ca. 1.800 € den Einstieg in die Linn DS Linie. Er bietet einen sehr vollen Klang mit schönen Klangfarben, dem vielleicht die letzte Auflösung und Finesse fehlt, der aber in sich sehr schön und stimmig ist. Für einen ähnlich klingenden CD-Spieler muss man nach meiner Einschätzung deutlich mehr Geld anlegen.
Der Sneaky hat digitale und analoge Ausgänge und einen kleinen 2 x 20 Watt Digitalverstärker eingebaut. Mit diesem wird er zu einer kompletten 1-Box Stereoanlage, an die man direkt die Boxen anschließen kann. Der Verstärker ist kräftig genug um auch kleinere Regalboxen anzutreiben und hat einen sehr ansprechenden dynamischen Klang.
Der Majik DS für ca. 3.000 € ist schon eine sehr anspruchsvolle und super klingende HiFi-Komponente. Hier fehlt eigentlich nichts, der Klang ist dynamisch mit tollen Klangfarben, hoher Auflösung und vielen Details. Er hat analoge und digitale Ausgänge.
Als Majik DS-I ist zusätzlich ein sehr ernstzunehmender Verstärker mit 2 x 100 W eingebaut. Er hat analoge und digitale Eingänge und sogar einen Phono-Vorverstärker integriert. Zusätzlich gibt es einen Fronteingang und einen Kopfhörerausgang. Wem der Sneaky zu klein ist, der findet hier die ideale All-in-one Stereoanlage.
Der Akurate DS für ca. 6.000 € ist dem Majik recht ähnlich und macht alles noch eine Spur besser. Die Auflösung ist höher, die Klangfarben strahlender und der Tieftonbereich ist präziser und ausdrucksstärker. Dabei klingt er sehr rund und angenehm, fast schon im positiven Sinne analog. Der Akurate DS hat nur analoge Ausgänge.
Der Klimax DS markiert die absolute Spitze der DS Linie. Das Gehäuse wird aus einem massiven Alublock gefräst und wiegt fertig barbeitet 11 Kilo. Die Komponenten die verwendet werden sind nur vom Feinsten und nach Aussage von Linn, wurden weder bei Bauteilauswahl noch bei der Entwicklung irgendwelche Kompromisse eingegangen. Klanglich setzt sich der Klimax recht deutlich vom Akurate ab. Der Unterschied wird häufig so beschrieben, dass der Akurate nach HiFi und der Klimax nach Musik klingt und dem kann ich mich anschließen. Die Musik fließt extrem natürlich und realistisch. Klangfarben strahlen, Becken klingen nach Bronze, Trommeln nach Fell und Metall und Saxophone nach Blech. Gleichzeitig hat der Klimax DS ein absolut unglaubliches Timing. Bei Percussioneinlagen, die über andere Geräte verschmieren, hört man jeden einzelnen Schlag genau heraus. Wo andere Geräte ein Bassgrummeln reproduzieren hört man beim Klimax den Impuls beim Anschlagen der Saite und das anschließende Ausschwingen. Wenn man den Klimax DS an eine Kette anschließt, verändert er im positiven Sinne den gesamten Charakter der Kette zu Natürlichkeit und absolut realistischem und entspannten Hören. Der Effekt ist so deutlich, dass man es am ehesten mit dem Unterschied zwischen einem CD- und Schallplattenspieler vergleichen kann, wobei der Klimax DS dann dem Schallplattenspieler entspricht. Die Vergleiche im Linn Forum gehen auch immer in diese Richtung und viele dort sind der Meinung, dass es nur zwei richtig tolle Quellen gibt: Den LP12 Schallplattenspieler und den Klimax DS.
Leider hat so viel Aufwand und Ergebnis auch seinen Preis. Der Einsatz für einen Klimax DS beträgt z.Z. fast 16.000 €. Hat er deshalb ein schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis? Ich würde sogar das Gegenteil behaupten, er spielt klanglich dermaßen in einer eigenen Liga, dass er für das Gebotene ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis hat. Die Zeitschrift "Audio" bezeichnet den Klimax DS als die beste, derzeit erhältliche Digitalquelle und ich schließe mich da an.
Wie Ihr seht geht mit mir hier etwas die Begeisterung durch. Es lohnt sich aber, sich mit diesen Geräten zu beschäftigen, wenn man hochwertige Audio-Streaminglösungen sucht.
Bei mir spielen inzwischen auch schon zwei Linn DS, welche wird hier aber nicht verraten ;-). Wenn Ihr Hilfestellung bei Auswahl, Inbetriebnahme oder der täglichen Benutzung der Geräte braucht, können wir diesen Thread dafür benutzen. Ansonsten freue ich mich auch über PNs.
Viele Grüße
Sven
ich hatte in letzter Zeit die Gelegenheit alle Streamer der Linn DS Reihe zu Hören und möchte Euch kurz meine Eindrücke schildern.
Vorweg, nach meiner persönlichen Meinung markieren die Linn Geräte im Moment die Spitze der Streamingangebote und für jeden zusätzlich eingesetzten Euro bekommt man auch ein deutliches mehr an Klangqualität, wobei die Luft nach oben wie immer dünn wird bzw. der finanzielle Aufwand exorbitant steigt.
Die Listenpreise der Geräte habe ich nicht genau recherchiert, daher begnüge ich mich mit einer ungefähren Preisangabe. Dazu muss man wissen, dass die Preise immer inklusive Aufstellung und Inbetriebnahme beim Kunden vor Ort sind, außer beim Sneaky, den man auch ohne diesen Service kaufen kann. Mit dieser Politik möchte Linn den Kunden eine Hilfestellung beim Aufsetzen und Inbetriebnehmen des Musiknetzwerkes geben und die Händler bekommen entsprechende Schulungen.
Alle Linn DS haben einen sehr ähnlichen Netzwerk und DSP Teil und unterscheiden sich im wesentlichen durch die Qualität der verwendeten Bauteile und die Ausgangsstufen. Die Software für den DSP wird bei Linn selbst entwickelt. Sie verwendet ein sehr ausgefeiltes Upsampling zur Steigerung der Klangqualität. Der Vorteil der Geräte ist wie bei allen integrierten Streamern, dass die Daten fehlerfrei über das Ethernetprotokoll bezogen werden und die anschließende musikalische Aufbereitung im Gerät ohne weitere Schnittstellen und unter Taktung einer einzigen Masterclock stattfindet.
Als Protokoll wird UPnP verwendet, wobei es bei Linn einige einzigartige Besonderheiten gibt. Linn benutzt Erweiterungen zum Protokoll, die es z.B. ermöglichen eine komplette Playlist an ein Gerät zu übertragen. Danach kann man die Bediensoftware abschalten und das Gerät mit der Fernbedienung wie einen CD-Spieler bedienen. Eine andere Erweiterung ermöglicht die unterbrechungsfreie Wiedergabe (gapless). Zusätzlich gibt es einen Partymode (alle Geräte spielen dasselbe wie ein Mastergerät) und eine integrierte Radiofunktion.
Als Server kann man z.B. Asset, Foobar2000 oder Twonky verwenden. Bediensoftware bzw. Controlpoints gibt es direkt von Linn für Windows, Apple und iOS (Kinsky), es funktionieren aber auch viele andere Angebote von anderen Anbietern.
Der Sneaky Music DS markiert für ca. 1.800 € den Einstieg in die Linn DS Linie. Er bietet einen sehr vollen Klang mit schönen Klangfarben, dem vielleicht die letzte Auflösung und Finesse fehlt, der aber in sich sehr schön und stimmig ist. Für einen ähnlich klingenden CD-Spieler muss man nach meiner Einschätzung deutlich mehr Geld anlegen.
Der Sneaky hat digitale und analoge Ausgänge und einen kleinen 2 x 20 Watt Digitalverstärker eingebaut. Mit diesem wird er zu einer kompletten 1-Box Stereoanlage, an die man direkt die Boxen anschließen kann. Der Verstärker ist kräftig genug um auch kleinere Regalboxen anzutreiben und hat einen sehr ansprechenden dynamischen Klang.
Der Majik DS für ca. 3.000 € ist schon eine sehr anspruchsvolle und super klingende HiFi-Komponente. Hier fehlt eigentlich nichts, der Klang ist dynamisch mit tollen Klangfarben, hoher Auflösung und vielen Details. Er hat analoge und digitale Ausgänge.
Als Majik DS-I ist zusätzlich ein sehr ernstzunehmender Verstärker mit 2 x 100 W eingebaut. Er hat analoge und digitale Eingänge und sogar einen Phono-Vorverstärker integriert. Zusätzlich gibt es einen Fronteingang und einen Kopfhörerausgang. Wem der Sneaky zu klein ist, der findet hier die ideale All-in-one Stereoanlage.
Der Akurate DS für ca. 6.000 € ist dem Majik recht ähnlich und macht alles noch eine Spur besser. Die Auflösung ist höher, die Klangfarben strahlender und der Tieftonbereich ist präziser und ausdrucksstärker. Dabei klingt er sehr rund und angenehm, fast schon im positiven Sinne analog. Der Akurate DS hat nur analoge Ausgänge.
Der Klimax DS markiert die absolute Spitze der DS Linie. Das Gehäuse wird aus einem massiven Alublock gefräst und wiegt fertig barbeitet 11 Kilo. Die Komponenten die verwendet werden sind nur vom Feinsten und nach Aussage von Linn, wurden weder bei Bauteilauswahl noch bei der Entwicklung irgendwelche Kompromisse eingegangen. Klanglich setzt sich der Klimax recht deutlich vom Akurate ab. Der Unterschied wird häufig so beschrieben, dass der Akurate nach HiFi und der Klimax nach Musik klingt und dem kann ich mich anschließen. Die Musik fließt extrem natürlich und realistisch. Klangfarben strahlen, Becken klingen nach Bronze, Trommeln nach Fell und Metall und Saxophone nach Blech. Gleichzeitig hat der Klimax DS ein absolut unglaubliches Timing. Bei Percussioneinlagen, die über andere Geräte verschmieren, hört man jeden einzelnen Schlag genau heraus. Wo andere Geräte ein Bassgrummeln reproduzieren hört man beim Klimax den Impuls beim Anschlagen der Saite und das anschließende Ausschwingen. Wenn man den Klimax DS an eine Kette anschließt, verändert er im positiven Sinne den gesamten Charakter der Kette zu Natürlichkeit und absolut realistischem und entspannten Hören. Der Effekt ist so deutlich, dass man es am ehesten mit dem Unterschied zwischen einem CD- und Schallplattenspieler vergleichen kann, wobei der Klimax DS dann dem Schallplattenspieler entspricht. Die Vergleiche im Linn Forum gehen auch immer in diese Richtung und viele dort sind der Meinung, dass es nur zwei richtig tolle Quellen gibt: Den LP12 Schallplattenspieler und den Klimax DS.
Leider hat so viel Aufwand und Ergebnis auch seinen Preis. Der Einsatz für einen Klimax DS beträgt z.Z. fast 16.000 €. Hat er deshalb ein schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis? Ich würde sogar das Gegenteil behaupten, er spielt klanglich dermaßen in einer eigenen Liga, dass er für das Gebotene ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis hat. Die Zeitschrift "Audio" bezeichnet den Klimax DS als die beste, derzeit erhältliche Digitalquelle und ich schließe mich da an.
Wie Ihr seht geht mit mir hier etwas die Begeisterung durch. Es lohnt sich aber, sich mit diesen Geräten zu beschäftigen, wenn man hochwertige Audio-Streaminglösungen sucht.
Bei mir spielen inzwischen auch schon zwei Linn DS, welche wird hier aber nicht verraten ;-). Wenn Ihr Hilfestellung bei Auswahl, Inbetriebnahme oder der täglichen Benutzung der Geräte braucht, können wir diesen Thread dafür benutzen. Ansonsten freue ich mich auch über PNs.
Viele Grüße
Sven